Baku (epd). Die Bundesregierung will Entwicklungs- und Schwellenländer beim klimafreundlichen Umbau ihrer Industrien unterstützen. Auf dem Weltklimagipfel in Baku kündigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dazu ein neues Förderinstrument an. Deutschland stelle 220 Millionen Dollar (umgerechnet 208 Millionen Euro) bereit, sagte Habeck am Montag vor Journalisten. An dem Vorhaben wollen sich demnach auch Großbritannien und Kanada beteiligen.
Die Länder sollten mit Wissen, Marktinstrumenten, aber auch Zuschüssen unterstützt werden, sagte Habeck. Man wolle den „Klimaschutz jetzt in die Wirtschaft auch der anderen Länder“ reinbringen, sagte Habeck.
In Aserbaidschans Hauptstadt Baku wurde am Montag die 29. UN-Klimakonferenz fortgesetzt. Damit steht die entscheidende Phase der Verhandlungen bevor. Gerungen wird vor allem über die zukünftige finanzielle Unterstützung einkommensschwacher Länder bei der Bewältigung der Klimakrise. Die Industriestaaten hatten bis 2025 zugesagt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Anpassung und den Klimaschutz in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Viele Entwicklungsländer fordern für die Zeit danach deutlich mehr Geld.
Neben der Höhe der Summe gilt die Einbindung neuer Geberländer als Knackpunkt der Verhandlungen in Baku. Habeck rief dazu auf, die Klimafinanzierung auf breitere Beine zu stellen. Es gebe Länder, die zwar formal noch als Entwicklungsländer gelten, aber große Profiteure der vergangenen Jahre und Jahrzehnte seien, sagte der Grünen-Politiker. Staaten wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und China hätten inzwischen „große finanzielle Volumina“.