Schulze: Menschen im Sudan brauchen mehr Hilfe

Schulze: Menschen im Sudan brauchen mehr Hilfe

Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ruft dazu auf, die Menschen im Sudan stärker zu unterstützen. Deren Lage in dem Bürgerkriegsland bekomme „viel zu wenig Aufmerksamkeit“, sagte Schulze dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag): „Dabei handelt es sich um die derzeit größte Vertreibungskrise weltweit.“

Die Zahl der Vertriebenen durch den Krieg im Sudan ist den Vereinten Nationen zufolge auf mehr als 14 Millionen gestiegen. Davon seien 11 Millionen innerhalb des Landes auf der Flucht. 3,1 Millionen Menschen suchten außerhalb des Sudans Schutz.

In dem afrikanischen Land herrscht Krieg, seit der Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) im April 2023 eskaliert ist. Zehntausende Menschen sind seither getötet worden, etwa 25.000 Menschen brauchen Hilfe zum Überleben. Beiden Konfliktparteien werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Sie verhindern humanitäre Hilfe.

Schulze sagte zu Beginn einer viertägigen Reise in das Nachbarland Tschad: „Mehr als 90 Prozent der Flüchtlinge, die es bis in den Tschad schaffen, sind Frauen und Kinder. Die Männer sind oft getötet oder zwangsrekrutiert worden.“ Deutschland werde den Tschad künftig verstärkt dabei unterstützen, neue Lebensgrundlagen für Flüchtlinge zu schaffen, damit die Menschen sich dort eine neue Existenz aufbauen können.

Die Welthungerhilfe forderte die Bundesregierung auf, selbst aktiver zu werden, um den Konflikt beizulegen. „Deutschland muss mehr tun als bisher und sollte sich als Vermittler anbieten“, sage Generalsekretär Mathias Mogge dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Deutschland habe einen guten Draht zu den Ländern, die in diesem Konflikt eine wichtige Rolle spielen, etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten.