Die sächsische Landessynode spricht sich auf ihrer Herbsttagung in Dresden für den Erhalt der evangelischen Wochenzeitung "Der Sonntag" aus, mahnt jedoch Reformen an. Der "Sonntag" sei etwas Grundsätzliches für die sächsische Landeskirche, sagt der sächsische Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz, zuständig unter anderem für die Medienarbeit der Landeskirche. "Es geht nicht um irgendein publizistisches Produkt." Die Zeitung begleite seit fast acht Jahrzehnten das Leben der Landeskirche.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses der Synode, Till Vosberg, betont, ein "Weiter so" dürfe es nicht geben. Wenn in einem Jahr die Situation beim "Sonntag" unverändert sei, werde er wieder dafür werben, den Sperrvermerk einzubringen. Synodenpräsidentin Bettina Westfeld sagt, die kirchliche Publizistik sei von großer Bedeutung. Daher werde sich die Kirchenleitung in einer Grundsatzdebatte damit befassen.
Eine Neuausrichtung der 1946 gegründeten Publikation soll nun auch in der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens beraten werden. Zuvor hatte der Finanzausschuss der Synode am Samstag vorgeschlagen, die Mittel in Höhe von rund 440.000 Euro für die Kirchenzeitung zu streichen. Dazu sollte dem Ausschussvorschlag zufolge in den Haushaltsplan für 2025 ein Sperrvermerk eingefügt werden. Die Mittel sollten in dem Fall nur ausgereicht werden, wenn der zuständige Verlag Evangelisches Medienhaus die Kirchenzeitung in der jetzigen Form abwickelt.
Um Druck- und Verwaltungskosten zu sparen, wollen Pilz zufolge künftig mehrere Kirchenzeitungen eine Allianz bilden. Die Redaktionsleitungen von "Der Sonntag", "Glaube und Heimat", "Die Kirche", "Unsere Kirche" und der "Evangelischen Zeitung", die in unterschiedlichen Landeskirchen erscheinen, hätten sich auf ein gemeinsames Konzept verständigt, heißt es. Mit der Zusammenarbeit würden die steigenden Produktionskosten für den Druck stabilisiert. Zudem werde der Ausbau zu einem alle zwei Wochen erscheinenden Magazin geprüft. Der "Sonntag" hat derzeit nach eigenen Angaben knapp 6.300 Abonnentinnen und Abonnenten.