Frankfurt a.M., Baku (epd). Zum Auftakt des 29. UN-Klimagipfels (COP 29) in Aserbaidschan hat Konferenzpräsident Mukhtar Babayev zu entschlossenem Handeln gegen die Klimakrise aufgerufen. Derzeit steuere die Erde auf eine Erwärmung um drei Grad Celsius zu, sagte Babayev am Montag bei der Eröffnungszeremonie im Olympiastadion in der Hauptstadt Baku.
Ein solcher Temperaturanstieg hätte katastrophale Folgen für Milliarden von Menschen, sagte Babayev. Dabei sei der Klimawandel bereits jetzt deutlich zu spüren, unterstrich Babayev: „von überfluteten Häusern in Spanien bis zu Waldbränden in Australien“.
Zur Eröffnungszeremonie der COP 29 im Plenarsaal Nizami waren Delegierte aus aller Welt zusammengekommen. Zunächst übergab der Präsident des vorigen Gipfels in Dubai, Sultan al-Dschaber, die Leitung an Babayev, der Minister für Ökologie und natürliche Ressourcen in Aserbaidschan ist. Die Konferenz von Delegierten aus fast 200 Staaten endet offiziell am 22. November. Häufig gehen die jährlichen Gipfel jedoch in die Verlängerung, weil bei entscheidenden Punkten nicht rechtzeitig eine Einigung erzielt wird.
Bei dem Gipfel wird über weitere Schritte zur Eindämmung der Klimakrise beraten. Schwerpunkt der zweiwöchigen Konferenz ist die zukünftige Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung in einkommensschwachen Ländern. Bisher hatten die Industriestaaten zugesagt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar an Klimahilfen für Entwicklungsländer zu mobilisieren. Dieses Ziel gilt noch bis 2025. Viele Entwicklungsländer fordern für die Zeit danach deutlich mehr Geld.
Nach Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wird die Klimakonferenz mit Aserbaidschan das dritte Jahr in Folge von einem autoritär regierten Land ausgerichtet. Auch wegen der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist Aserbaidschan als Gastgeber umstritten.