Frankfurt a.M., Gaborone (epd). In Botsuana zeichnet sich eine herbe Niederlage der Regierungspartei BDP (Botswana Democratic Party) ab. Laut Berichten lokaler Medien liegt die Partei von Präsident Mokgweetsi Masisi nach vorläufigen Ergebnissen weit hinter dem Parteienbündnis UDC (Umbrella for Democratic Change). Dem Nachrichtenportal „Mmegi Online“ zufolge räumte Staatschef Masisi seine Niederlage am Freitagmorgen ein. Es sei klar, dass seine Partei massiv verloren habe.
Die BDP erhielt nach einer vorläufigen Auszählung lediglich drei der 61 Sitze im Parlament. Laut dem lokalen Radiosender Gabz-FM kam das oppositionelle Bündnis UDC auf 27 Sitze. Die finalen Ergebnisse sollten im Laufe des Freitags von der Wahlkommission bekannt gegeben werden.
Es wäre die erste Wahlniederlage der BDP seit der Unabhängigkeit im Jahr 1966. Präsident Masisi erklärte, sofort mit allen administrativen Arbeiten zu beginnen, um den Übergang zu erleichtern.
Botsuana gilt als eines der stabilsten Länder Afrikas. Trotz großer Diamantvorkommen und einer florierenden Tourismusbranche kämpft das Land mit 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern mit einer hohen Arbeitslosigkeit, vor allem unter der jungen Bevölkerung. In den vergangenen Monaten hat zudem eine extreme Dürre zu verstärkter Nahrungsmittelunsicherheit geführt. Etwa eine Million Menschen waren bei dem Urnengang am Mittwoch zur Stimmenabgabe aufgerufen.
Die UDC, die von dem Menschenrechtsanwalt Duma Boko angeführt wird, war unter anderem mit dem Versprechen auf gut bezahlte Arbeitsplätze in den Wahlkampf gezogen. Der Präsident von Botsuana wird vom Parlament gewählt. Aller Voraussicht nach dürfte damit Boko der nächste Staatschef werden.