Nairobi, New York (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat zu entschiedenem Handeln für Frieden im Sudan aufgerufen. In dem Land herrsche eine humanitäre Katastrophe und das Leid nehme mit jedem Tag weiter zu, sagte Guterres am Montag (Ortszeit) in New York vor dem UN-Sicherheitsrat. Die Zivilbevölkerung lebe in einem „Albtraum der Gewalt“. Es müsse dringend eine Feuerpause geben, um Verhandlungen möglich zu machen.
Der Sicherheitsrat hatte sich nach Berichten über Massaker an Zivilisten im Osten des Sudan mit dem Krieg in dem nordostafrikanischen Land befasst. Guterres äußerte sich besorgt über die „schockierenden Berichte“ über Massentötungen und sexuelle Gewalt in Dörfern in der Region Gezira.
Den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) werden dort Massaker an der Zivilbevölkerung vorgeworfen. Medienberichten zufolge sollen bei Angriffe auf mehrere Ortschaften mehr als 120 Menschen getötet worden sein. Die Gewalt begann vor einer Woche, nachdem ein RSF-Kommandeur aus der Region mit einem Teil seiner Truppen zur sudanesischen Armee übergelaufen war.
Guterres äußert sich auch besorgt über die Bombardierung ziviler Gebiete durch die Armee. Die Kriegsparteien intensivierten die Kämpfe mit Unterstützung anderer Länder, kritisierte Guterres und forderte einen Stopp von Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet.
Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der RSF-Miliz und der Armee eskaliert. Bei dem Krieg geht es auch um den Zugriff auf wertvolle Ressourcen wie Gold. Zuletzt hatte die Armee Gebiete zurückerobert. Laut den UN sind seit Beginn des Krieges rund elf Millionen Menschen vertrieben worden, die meisten von innen sind innerhalb des Landes auf der Suche nach Schutz. Auch die Nachbarländer Tschad, Südsudan und Ägypten beherbergen Flüchtlinge aus dem Sudan.