Bonn (epd). Die weltweiten Schritte zur Eindämmung der Treibhausgase bleiben laut UN weit hinter den erforderlichen Bemühungen. Bei vollständiger Umsetzung der derzeitigen Pläne würden im Jahr 2030 insgesamt 51,5 Gigatonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen - ein Wert, der nur 2,6 Prozent unter dem des Jahres 2019 liegt, erklärte UN-Klimasekretär Simon Stiell am Montag zur Vorstellung einer aktuellen Bestandsaufnahme. Emissionen dieser Größenordnung würden „ausnahmslos für jedes Land ein menschliches und wirtschaftliches Desaster bedeuten“, warnte er.
„Die aktuellen nationalen Klimapläne bleiben meilenweit hinter dem zurück, was nötig ist, um die globale Erwärmung zu stoppen, die jede Wirtschaft lahmlegt und Milliarden von Menschenleben und Existenzen in jedem Land zerstört“, mahnte Stiell. Laut dem Weltklimarat müssten die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 gesenkt werden, um die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Bis 2035 müssen die weltweiten Netto-Treibhausgasemissionen um 60 Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden.
Der neue Synthesebericht müsse ein Wendepunkt sein, betonte Stiell. Er müsse die Zeit der Unzulänglichkeiten beenden und ein neues Zeitalter der Beschleunigung einläuten, „mit viel mutigeren neuen nationalen Klimaplänen aus jedem Land, die nächstes Jahr fällig sind“. Der Bericht ist eine Bestandsaufnahme der sogenannten NDC, der Klimabeiträge der einzelnen Staaten nach dem Paris-Abkommen von 2015. Sie müssen alle fünf Jahre aktualisiert werden.