"Sea-Eye 5" zum ersten Rettungseinsatz im Mittelmeer aufgebrochen

"Sea-Eye 5" zum ersten Rettungseinsatz im Mittelmeer aufgebrochen

Regensburg (epd). Der zivile Rettungskreuzer „Sea-Eye 5“ ist am Mittwoch vom Hafen von Licata auf Sizilien zu seinem ersten Einsatz aufgebrochen. Wie die Regensburger Hilfsorganisation „Sea-Eye“, die das Schiff betreibt, mitteilte, ließ die Besatzung vor dem Auslaufen in einer Schweigeminute Kränze ins Meer, um der mehr als 30.000 Menschen zu gedenken, die seit 2014 auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt gestorben seien.

Mit der „Sea-Eye 5“ könne jetzt noch schneller auf Seenotrettungsfälle reagiert werden, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler. Die zivile Seenotrettungsorganisation hatte das Schiff in diesem Jahr gekauft und in den vergangenen Monaten überholt sowie technisch modernisiert. An Bord befindet sich auch eine Krankenstation. Der Rettungskreuzer ist das vierte Schiff des zivilgesellschaftlichen Bündnisses, dessen Ziel es ist, Geflüchtete vor dem Ertrinken im Mittelmeer zu retten.

Das Schiff wurde 1990 erbaut und gehörte zu einer Serie von Seenotkreuzern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Um den Kaufpreis von insgesamt 465.000 Euro zu finanzieren, hatte das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte und von über 900 Partnern getragene zivilgesellschaftliche Bündnis United4Rescue im Juni eine Spendenkampagne ins Leben gerufen.