Nairobi, Maputo (epd). In Mosambik ist die Polizei am Montag bei Protesten im Nachgang der Präsidentenwahl mit Gewalt gegen Oppositionelle vorgegangen. In der Hauptstadt Maputo wurde laut Berichten des Nachrichtenportals „Club of Mozambique“ unter anderem der Oppositionskandidat Venâncio Mondlane während eines Interviews mit Journalisten mit Tränengas beschossen. Die Afrikanische Union (AU) äußerte sich besorgt über die Lage in dem südostafrikanischen Land.
In Mosambik war die Bevölkerung am 9. Oktober zur Wahl eines neuen Präsidenten aufgerufen. Die Stimmung in dem Land ist seitdem angespannt. Die Opposition hatte für Montag zu einem Generalstreik aufgerufen.
Hintergrund ist unter anderem die Ermordung des Anwalts von Oppositionskandidat Mondlane, Elvino Dias, sowie des Oppositionspolitikers Paulo Guambe. Die beiden Männer waren in der Nacht auf Samstag in Maputo durch Schüsse auf ihr Auto getötet worden. Dias hatte laut Medienberichten an einer Klage gearbeitet, um gegen die Wahlergebnisse vorzugehen. Die Tötung von Dias und Guambe wurde international verurteilt, unter anderem von der Europäischen Union.
Auslöser der Proteste waren zudem am Mittwoch von der Wahlbehörde veröffentlichte vorläufige Ergebnisse der Abstimmung. Demnach liegt der Kandidat der Regierungspartei Frelimo, Daniel Chapo, in allen Provinzen vorn. Die finalen Ergebnisse werden für Donnerstag erwartet. Zivilgesellschaftliche Organisationen hatten bereits vor der Wahl mögliche Unregelmäßigkeiten in den Wählerregistern kritisiert. Die Afrikanische Union (AU) äußerte sich am Montag ebenfalls besorgt über die Gewalt in Mosambik. Der AU-Kommissionsvorsitzende Moussa Faki Mahamat rief die Sicherheitsbehörden auf, die Verantwortlichen des Attentats auf Dias und Guambe vor Gericht zu bringen.