Gorleben, Ahaus (epd). Umweltschützer dringen auf ein Überflugverbot für die Atommüllzwischenlager Gorleben in Niedersachsen und Ahaus in Nordrhein-Westfalen. Für alle anderen Zwischenlager an den Standorten der früher betriebenen Atomkraftwerke gelte ein solches Verbot zum Schutz vor Flugzeugabstürzen oder gezielten Angriffen aus der Luft, sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Montag: „Die Ausnahmen sind Ahaus und Gorleben, wo es kein Atomkraftwerk gab.“
In Gorleben lagern 113 Castorbehälter mit abgebrannten AKW-Brennstäben und hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung. In Ahaus wurden bislang insgesamt 329 Castoren mit Atommüll eingelagert. Ein großer Teil hat bestrahlte Brennelement-Kugeln aus dem stillgelegten Hochtemperatur-Reaktor in Hamm zum Inhalt.
Anlass für die aktuelle Besorgnis seien Drohnenüberflüge in den Regionen Stade und Brunsbüttel, erklärte Ehmke. In beiden Orten waren Drohnen unbekannter Herkunft über den jeweiligen Industriegebieten beobachtet worden, wo auch stillgelegte Atomkraftwerke und Zwischenlager stehen. „Bis heute wartet die interessierte Öffentlichkeit auf eine Aufklärung dieser Vorfälle“, sagte Ehmke.