Studie: US-Demokratie steht vor politischen Herausforderungen

Studie: US-Demokratie steht vor politischen Herausforderungen

Washington (epd). Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November steht die US-amerikanische Demokratie laut einer Umfrage vor zunehmenden politischen Herausforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts „Public Religion Research Institute“ (PRRI), die am Mittwoch (Ortszeit) in Washington vorgestellt wurde. PRRI-Präsident Robert Jones sprach von „düsteren und besorgniserregenden“ Zahlen. Der Studie zufolge neigten Republikaner eher als Demokraten zur Unterstützung von antidemokratischen Einstellungen.

Demnach finden 62 Prozent der befragten Republikaner, dass die Wahl im Jahr 2020 von Donald Trump „gestohlen“ worden sei. Dagegen sagten 19 Prozent, Trump solle im Fall einer Niederlage im November das Wahlergebnis zurückweisen und alles Erforderliche tun, um das Präsidentenamt zu übernehmen. 29 Prozent der Republikaner erklärten, „wahre amerikanische Patrioten“ müssten möglicherweise Gewalt anwenden, um die Nation zu retten.

Die Erhebung geht von einem knappen Wahlresultat aus. Weiße evangelikale Protestanten seien die stärksten Unterstützer Donald Trumps. 81 Prozent dieser Gruppe wollten für den republikanischen Anwärter stimmen, 61 Prozent der weißen Katholiken wollten für Trump stimmen sowie 60 Prozent der nicht-evangelikalen weißen Protestanten.

Hingegen seien 83 Prozent der schwarzen Protestanten, 70 Prozent der Menschen ohne religiöse Bindung und 61 Prozent der hispanischen Protestanten für die Demokratin Kamala Harris.

Laut der Erhebung sehen US-Amerikaner illegale Einwanderung zunehmend als Problem. Die Zustimmung zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko sei von 41 Prozent im Jahr 2016 auf 51 Prozent gestiegen. 88 Prozent der Republikaner und 21 Prozent der Demokraten sprachen sich für den Bau aus. 79 Prozent der Republikaner und 22 Prozent der Demokraten befürworteten „militarisierte Lager“ für illegal Eingewanderte.

Nach Darstellung der Studie hat das Thema Einwanderung das noch vor wenigen Jahren kontroverse Thema Abtreibung verdrängt. 62 Prozent der Befragten und selbst 40 Prozent der Republikaner erklärten, Schwangerschaftsabbrüche sollte in den meisten oder allen Fällen erlaubt sein. Auch Katholiken sprachen sich mehrheitlich für die Legalität von Abtreibungen aus. Bei der repräsentativen Umfrage hat PRRI den Angaben zufolge 5.352 Menschen in den USA befragt.