Berlin (epd). In der Wirtschaft gibt es laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen breiten Konsens für mehr Klimaschutz. Geredet werde zwar über unterschiedliche Geschwindigkeiten oder Regulierungstiefen - aber nicht mehr ernsthaft darüber, dass Klimaschutz notwendig sei, sagte Habeck in einem Grußwort beim Deutschen Klimatag am Dienstag in Berlin. Die allermeisten Unternehmen hätten verstanden, „dass die Stunde geschlagen hat“.
Dass dies manchmal erst verzögert zu Investitionen und Handlungen führe, müsse man zur Kenntnis nehmen, räumte der Grünen-Politiker ein. „Das soll aber nicht infrage stellen, welchen Konsens wir eigentlich im Land erzielt haben“, sagte Habeck, der vor seinem Grußwort beim Klimakongress des Bundesverbands der Deutschen Industrie zu Gast war.
Habeck rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Klimatages zu einem selbstbewussten Eintreten für mehr Klimaschutz auf. „Wir leben in einer Zeit des Populismus“, sagte er. Der damit verbundenen „Tendenz des Angst-machens“ solle man mit einer „Haltung von Zuversicht und Optimismus“ begegnen. Die Eindämmung der globalen Erderwärmung bezeichnete der Wirtschaftsminister als „historische Aufgabe unserer politischen Generation“.
Beim Klimatag kamen Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen. Unter anderem ging es um Teilhabe in der Klimapolitik und neue Allianzen für den Klimaschutz. Der Klima-Allianz Deutschland gehören nach eigenen Angaben rund 150 Organisationen aus Bereichen wie Umwelt, Kirche, Entwicklung, Gesundheit und Soziales an. Gemeinsames Ziel ist eine ambitionierte und sozial gerechte Klimapolitik. Die in der Allianz zusammengeschlossenen Organisation repräsentieren rund 25 Millionen Menschen. Die Allianz hatte zum dritten Mal zum Klimatag eingeladen.