Karlsruhe (epd). Die Vielfalt einer Volkskirche unter einen Hut zu bekommen, betrachtet die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart als die derzeit größte Herausforderung. Die Kirche sei wie eine Behörde strukturiert, sagte die Landesbischöfin im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wir haben eine sehr komplexe demokratische Struktur und viele Gremien, gleichzeitig haben wir auch viele Herausforderungen, die unternehmerisches Denken fordern.“
„Daher müssen wir zu 'Entrepreneuren des Glaubens' werden“, betonte die Theologin. Das bedeute, die Kirchenmitglieder müssten auch Ungewöhnliches denken und eine Vision haben. Positiv sei, dass die Kreativität, der Erfindungsreichtum und die Lust, etwas auszuprobieren, wachsen. Beispiele dafür seien Aktionen wie „Spontan-Trauungen“ oder „Seelsorge to go“.
Mit solchen Aktionen zeige die Landeskirche Offenheit und nehme die Bedürfnisse der Menschen wahr. Kirche werde sich aber nicht dahin entwickeln, dass es jetzt nur noch „to go“ gebe, so Springhart. Aber es brauche immer das Nebeneinander von Tradition und neuartigen Aktionen. Zu den Veränderungen in der Landeskirche gehört ein Rückgang der Kirchenmitglieder und damit einhergehend auch weniger Einnahmen.