Berlin (epd). Der Deutsche Pflegerat fordert von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mehr Unterstützung. Die Präsidentin, Christine Vogler, erklärte am Montag in Berlin, die von der Ampel-Koalition geplante Aufwertung der Pflege werde nur gelingen, wenn die Berufsgruppe der Pflegenden im Gesundheitswesen genauso gut vertreten sei wie andere Akteure. Die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens wird von den Spitzenverbänden der Ärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen getragen, Patientenverbände haben Mitwirkungsrechte.
Vogler verlangte eine dauerhafte finanzielle Unterstützung für den Deutschen Pflegerat (DPR). Der Verband, in dem knapp 20 Berufsverbände der Pflege, der Hebammen und der Pflegewissenschaft organisiert sind, sei nur bis Ende kommenden Jahres finanziell abgesichert.
Die DPR-Präsidentin äußerte sich anlässlich der für diesen Mittwoch im Bundesgesundheitsministerium geplanten Anhörung von Verbänden zum Pflegekompetenzgesetz. Die Reform soll dafür sorgen, dass Pflegekräfte bei der Behandlung von Patienten und Pflegebedürftigen mehr Entscheidungen treffen und selbst Verordnungen ausstellen können. Bisher muss dies stets ein Arzt oder eine Ärztin tun. Der Pflegerat begrüßt das Gesetz ausdrücklich. Pflegeverbände fordern schon lange, die Tätigkeiten der Pflege gesetzlich aufzuwerten und den Handlungsspielraum der Pflegekräfte zu erweitern.
Der Gesetzentwurf von Lauterbach wird gegenwärtig innerhalb der Regierung abgestimmt. Er sieht auch einen breiteren Zugang zu Präventionsleistungen gegen Pflegebedürftigkeit vor sowie die gesetzliche Verankerung des Amts einer oder eines Pflegebeauftragten der Bundesregierung.