Berlin (epd). Die Bundesregierung unterstützt die Wärme- und Stromversorgung der Ukraine mit über 70 Millionen Euro. Wie das Entwicklungsministerium am Mittwoch mitteilte, sollen die vom Haushaltsausschuss genehmigten zusätzlichen Mittel in den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung mit kleineren Blockkraftheizwerken oder Solaranlagen fließen. Das solle dazu beitragen, dass die Menschen in der Ukraine in ihrer Heimat leben und den russischen Angriffen standhalten können.
Russland wolle mit seinen Angriffen auf die Energieversorgung die Ukrainerinnen und Ukrainer zermürben und vertreiben, betonte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD): „Die Ukraine wehrt sich dagegen, braucht dafür aber Unterstützung.“ Mit den 70 Millionen Euro soll die Ukraine dabei unterstützt werden, die Stromversorgung dezentral aufzubauen, damit Russland sie nicht mehr so leicht zerstören könne.
Die massiven Angriffe Russlands auf Kraftwerke und Stromleitungen der Ukraine in den vergangenen Monaten haben nach Angaben des deutschen Entwicklungsministeriums dazu geführt, dass 80 Prozent der Wärmekraftwerke und mehr als ein Drittel der Wasserkraftwerke zerstört seien. Das ukrainische Energieministerium gehe demnach davon aus, dass im bevorstehenden Winter trotz enormer Reparaturanstrengungen Stromabschaltungen nicht vermeidbar seien.
Mit dem Aufbau dezentraler und flexibler Energieversorgung mithilfe von kleineren Blockkraftheizwerken, Kesselanlagen, Generatoren und Solaranlagen sollen laut dem Entwicklungsministerium die schlimmsten Folgen in betroffenen Städten und Kommunen verhindert werden. Gemeindezentren, Krankenhäuser, Schulen und andere soziale Einrichtungen sollen so eine sicherere und unabhängigere Energieversorgung bekommen.