Bonn (epd). Die UNO-Flüchtlingshilfe beklagt eine „desaströse“ Situation bei der Bildung von Flüchtlingskindern. Weltweit könne fast die Hälfte der geflüchteten Kinder und Jugendlichen keine Schule besuchen, erklärte die Organisation am Donnerstag in Bonn. Laut UNHCR seien mehr als sieben Millionen Kinder betroffen. „Den Kindern wird die Chance auf ein besseres Leben genommen“, kritisierte Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Der Studie des UN-Flüchtlingshilfswerks zufolge, für die Daten aus 65 Aufnahmeländern ausgewertet wurden, besuchten im Schuljahr 2022/2023 rund zwei Drittel (65 Prozent) der Flüchtlingskinder eine Grundschule. Weltweit gingen über 90 Prozent aller Kinder im Grundschulalter in die Schule.
Von den älteren Kindern und Jugendlichen besuchten den Angaben zufolge 42 Prozent eine weiterführende Schule. Weltweit bekämen über 80 Prozent aller Kinder eine weiterführende Schulbildung. Hauptgründe für die Benachteiligung geflüchteter Kinder seien fehlende Geldmittel und Bildungskapazitäten, unzureichende Integration und Sprachkenntnisse, hieß es.
„Bildung ist der Schlüssel zu Perspektiven, Selbstbestimmung und besseren Jobchancen, damit sie ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien sichern können“, betonte Ruhenstroth-Bauer anlässlich des Weltkindertages am 20. September.