Genf (epd). UN-Ermittler werfen der Regierung des islamischen Gottesstaates Iran eine verschärfte Unterdrückung von Frauen und Mädchen vor. Die Sicherheitskräfte weiteten die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aus, die sich nicht an die vorgeschriebene strikte Kleiderordnung halten, teilte die Untersuchungskommission für den Iran am Freitag in Genf mit.
Frauen und Mädchen müssten Schläge, Tritte und Ohrfeigen erdulden, wie zahlreiche von der Kommission überprüfte Videos belegten. Die staatlichen Behörden überwachten die Einhaltung der Kleiderordnung im öffentlichen und im privaten Raum durch den verstärkten Einsatz von Überwachungsmitteln, einschließlich Drohnen. Im Iran sei für Frauen und Mädchen das Tragen der Kopfbedeckung Hidschab verpflichtend.
Die Kommission veröffentlichte ihre Ermittlungsergebnisse anlässlich des zweiten Jahrestages des Beginns der landesweiten Proteste für Frauenrechte im Iran. Der Tod der 22-jährigen Jina Masha Amini hatte die Proteste ausgelöst.
Jina Mahsa Amini sei am 13. September 2022 von der iranischen „Sittenpolizei“ in Teheran verhaftet worden, weil sie angeblich die Hidschab-Pflicht nicht eingehalten habe. Sie sei am 16. September desselben Jahres in Haft gestorben. Die Kommission arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates.