Genf (epd). Die UN-Untersuchungskommission zu Syrien hat vor einer Verschärfung des Konflikts in dem Land gewarnt. An mehreren Fronten gebe es intensive Kämpfe und es herrsche Angst vor einem größeren Krieg in der Region, erklärten die Fachleute in einem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht.
Im Nordosten Syriens tobten Kämpfe zwischen den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) und arabischen Stämmen, Regierungstruppen sowie vom Iran unterstützten Milizen, sagte der Kommissionsvorsitzende Paulo Pinheiro. Die Kommission arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates.
Türkische Streitkräfte seien mehrfach gegen militärische Ziele der SDF im Nordosten Syriens vorgegangen. Die Kommission habe türkische Luftangriffe auf zivile Objekte im vergangenen Winter und im Mai untersucht.
Bei der zunehmenden Gewalt im Nordwesten seien bei Angriffen der Regierungstruppen Zivilisten getötet, verletzt und verstümmelt worden. Streumunition sei in dicht besiedelten städtischen Zentren eingesetzt worden.
Auch der Süden Syriens sei weiterhin von Gewalt und großer Unsicherheit geprägt. Während des Berichtszeitraums vom 1. Januar bis zum 30. Juni seien sechs ausländische Streitkräfte in Syrien aktiv gewesen.
Zudem erinnerte die Kommission an die Spannungen in der Region, die der Nahost-Konflikt anheize. In Syrien kämpft der diktatorisch herrschende Präsident Baschar al-Assad mit seinen Hauptverbündeten Russland und Iran gegen bewaffnete Oppositionelle, Rebellen und Terrorgruppen. Der Krieg begann 2011. Innerhalb und außerhalb Syriens befinden sich Millionen Menschen auf der Flucht. Viele Flüchtlinge kamen nach Deutschland.