Sorge um Erde ist gemeinsame Aufgabe

Hände halten Knetweltkugel mit Pflanze
Getty Images/iStockphoto/Khanchit Khirisutchalual
Unter dem Motto "Lass jubeln alle Bäume des Waldes" (in Anlehnung an Psalm 96) feiern Christen die Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober 2024.
Ökumenischer Tag der Schöpfung
Sorge um Erde ist gemeinsame Aufgabe
Die Kirchen wollen mit ihrem 15. "Tag der Schöpfung" zum Gegensteuern und zur Bewahrung der Umwelt bewegen. Mit verschiedenen Angeboten und einem moderierten Gespräch zum Thema "Schöpfungsverantwortung" feiern die Kirchen in Eberswalde den weltweiten Ökumenischen Tag der Schöpfung.

Zum bundesweiten "Tag der Schöpfung" der Kirchen am 6. September ruft der Wissenschaftler Martin Welp zu mehr Einsatz zum Schutz von Klima und Natur auf. Aktuelle Waldbrände in verschiedenen Ländern seien Ausdruck einer "besorgniserregenden Entwicklung", sagt der Agrar- und Forstwissenschaftler der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Die Brände verursachten erhebliche zusätzliche Treibhausgasemissionen.

Mit einem generationsübergreifenden Thementag im Familiengarten Eberswalde, einem reichen Workshop- und Bildungsangebot in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), einem ökumenischen Gottesdienst und einem moderierten Gespräch zum Thema "Schöpfungsverantwortung" feiern die Kirchen in Eberswalde den diesjährigen Ökumenischen Tag der Schöpfung. Unter dem Motto "Lass jubeln alle Bäume des Waldes" (in Anlehnung an Psalm 96) sind bundesweit Veranstaltungen von kirchlichen Gemeinden und Gruppen  in der Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober 2024 aufgenommen worden. Sie werden in den insgesamt 34 Tagen der Schöpfungszeit für Veranstaltungen vor Ort deutschlandweit genutzt.

Welp sagte, die Menschheit müsse die "Ressourcennutzung drastisch herunterfahren". Zugleich müssten gute soziale Standards geschaffen und bewahrt werden. "Soziale und ökologische Gerechtigkeit gehen Hand in Hand", sagte der Professor der Hochschule Eberswalde, der zuvor mehrere Jahre am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) tätig war. Zur Bewältigung von Umweltproblemen und sozialen Fragen werde eine sehr breite Koalition benötigt. Die Kirchen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen.

Der ACK-Vorsitzende, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, erklärte zur Programmpräsentation am Freitag in Frankfurt am Main, wo Fatalisten Zerstörung und Endzeit sähen, verkündeten Christen die Verantwortung des Menschen in der Schöpfung. Die christlichen Kirchen riefen jeden Einzelnen auf, "die Schöpfung in ihrer Schönheit und Gottgeschaffenheit wiederzuentdecken". Zugleich ermutigten sie die "gesellschaftlichen Player, aktiv und proaktiv für diese uns geschenkte Natur einzutreten".

Der bundesweite "Tag der Schöpfung" der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) wird bereits zum 15. Mal ausgerichtet. Auch dezentrale Veranstaltungen an anderen Orten und anderen Tagen sind vorgesehen. Um 17 Uhr wird die baptistische Pastorin Jasmin Jäger eine Festpredigt im Ökumenischen Gottesdienst in der Stadthalle des Familiengarten in Eberswalde halten.