Flexible Arbeitszeiten besonders beliebt

Flexible Arbeitszeiten besonders beliebt

Gütersloh (epd). Stellenangebote mit flexiblen Arbeitszeiten sind einer Studie zufolge bei Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden beliebter als starre Arbeitszeitmodelle in Voll- oder Teilzeit. Auch ein Kinderbetreuungsplatz in Arbeitsnähe oder finanzielle Zuschüsse zur Kinderbetreuung machen eine Stellenanzeige attraktiver, wie die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Gütersloh mitteilte. Die Stiftung hatte die Studie „Spannungsfeld Vereinbarkeit: Arbeitszeit- und Jobpräferenzen von Menschen mit Sorgeverantwortung“ beauftragt, in der mehr als 2.000 erwerbstätige und arbeitssuchende Menschen fiktive Stellenanzeigen nach ihrer Attraktivität bewertet hätten.

50 Prozent der in Deutschland beschäftigten Frauen arbeiteten in Teilzeit, unter Müttern mit minderjährigen Kindern seien es sogar 67 Prozent, heißt es in der Untersuchung. Die Studienergebnisse zeigten jedoch, dass dies nicht den gewünschten Erwerbsverhältnissen entspreche: Die sechs bei Frauen beliebtesten Anzeigen beschrieben keine Teilzeitstellen. Für Vollzeit ausgeschriebene Stellen seien ebenfalls unbeliebt, besonders bei Eltern: In Haushalten mit jüngeren Kindern präferierten nur 21,3 Prozent der Frauen und 38,1 Prozent der Männer Vollzeit. Insgesamt bevorzugten 48,9 Prozent der Frauen und 47,6 Prozent der Männer eine Stellenanzeige mit einer Wahlmöglichkeit zwischen Voll- und Teilzeit.

Neben dem flexiblen Arbeitsumfang seien auch vollständig flexible Arbeitszeiten ohne Kernzeiten beliebt: 45 Prozent der Befragten wählten eine entsprechende Stellenanzeige als ihren Favoriten. Schichtarbeitende bewerteten hingegen feste Arbeitszeiten als attraktiver.

Michaela Hermann, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung, erklärte, dass Flexibilität mehr Räume schaffe, auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu sein: „Mitarbeiterorientierte flexible Arbeitszeitmodelle nützen so auch den Arbeitgebern.“ Die Bertelsmann Stiftung empfiehlt vor diesem Hintergrund, dynamische Arbeitszeitmodelle einzuführen. Beim Lebensarbeitszeitmodell könnten Beschäftigte Zeitguthaben oder Minusstunden auf- und abbauen.