Frankfurt a.M., Kinshasa (epd). Bei einem Ausbruchsversuch aus einem Gefängnis in der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 129 Menschen ums Leben gekommen. 59 weitere Personen wurden verletzt, wie der kongolesische Innenminister Jacquemain Shabani Lukoo am Dienstag auf der Internetplattform X mitteilte. Am Montag hatten Insassen des stark überfüllten Makala-Gefängnisses in der Hauptstadt Kinshasa einen Fluchtversuch gestartet.
Laut Innenminister Lukoo wurden 24 Menschen durch Schüsse getötet, die nach einer Warnung abgegeben worden seien. Die meisten Menschen kamen demnach ums Leben, weil sie erstickten. Während des Ausbruchsversuchs seien auch das Verwaltungsgebäude, die Krankenstation, Lebensmittellager sowie weitere Räume durch Brände zerstört worden. Einem Bericht des kongolesischen Senders Radio Okapi zufolge waren über mehrere Stunden Schüsse zu hören.
Das Makala-Gefängnis ist das größte Gefängnis des zentralafrikanischen Landes und wurde ursprünglich für eine Zahl von 1.500 Gefangenen gebaut. Nach Angaben von Amnesty International aus dem Jahr 2023 sind jedoch mehr als 12.000 Menschen in der Haftanstalt untergebracht. Im Kongo sind die Haftbedingungen katastrophal und Gefängnisse oftmals überfüllt. Die hohe Zahl an Inhaftierten hängt auch damit zusammen, dass viele Beschuldigte lange auf ihre Prozesse warten müssen.