Thierse: "Sie wussten, was sie tun"

Thierse: "Sie wussten, was sie tun"

Köln (epd). Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sieht der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) die demokratischen Parteien in der Pflicht. Diese müssten Probleme wie Migration sowie Innere Sicherheit und Kriminalität „erkennbar einer Lösung näher bringen“, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk. „Die demokratischen Parteien müssen bei allem Streit zeigen, dass sie sich einigen können“, mahnte der Sozialdemokrat.

Mit Blick auf die Wahlerfolge von AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht sagte Thierse, viele Wähler erwarteten von der Politik einfache Lösungen für komplexe Probleme. Deshalb wählten sie populistische Parteien, die solche „schnellen, einfachen und schmerzlosen Lösungen“ versprächen. Auch die „autoritäre Prägung“ aus DDR-Zeiten wirke dabei nach. Die Wähler hätten indes auch eine Verantwortung. Mit Blick auf Menschen, die in Sachsen und Thüringen die rechtsextremistische AfD gewählt haben, sagte Thierse: „Sie wussten, was sie tun.“

In Sachsen liegt die AfD laut dem vorläufigen amtlichen Ergebnis der Landtagswahl mit 30,6 Prozent knapp hinter der CDU mit 31,9 Prozent. Das BSW erhielt dort 11,8 Prozent. In Thüringen gewann die AfD die Landtagswahl deutlich mit 32,8 Prozent vor der CDU mit 23,6 Prozent. Das BSW errang 15,8 Prozent.