München (epd). Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, äußert sich schockiert über die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Deutschland drohe ein anderes Land zu werden: „instabiler, kälter und ärmer, weniger sicher, weniger lebenswert“, sagt Knobloch am Sonntagabend in München.
Die AfD lag in beiden Bundesländern ersten Hochrechnungen zufolge bei Werten knapp über 30 Prozent. Beide AfD-Landesverbände werden vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.
Zu dem Ergebnis vom Sonntag sagte die 91 Jahre alte Holocaust-Überlebende Knobloch, die von 2006 bis 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland war: „Niemand möge jetzt noch von 'Protest' sprechen oder andere Ausflüchte suchen. Die zahlreichen Wähler haben ihre Entscheidung bewusst getroffen, viele wollten die Extremisten an den Rändern in Verantwortung bringen.“ Die politischen Folgen dieser Wahl bekomme das ganze Land zu spüren.