NRW-Lagebild zu Messergewalt: Tatverdächtige vor allem junge Männer

NRW-Lagebild zu Messergewalt: Tatverdächtige vor allem junge Männer

Düsseldorf (epd). Die Zahl der Angriffe oder Bedrohungen mit Messern in Nordrhein-Westfalen hat zugenommen. 2023 seien rund 3.500 Taten gezählt worden, 43 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf bei der Vorstellung des Lagebilds des Landeskriminalamtes zur Messergewalt mit. „Die Auswertung sagt uns, dass Messergewalt jung und männlich ist“, erklärte Reul. Ihn sorge zudem, dass Tatverdächtige ohne deutsche Staatsangehörigkeit überproportional vertreten seien. „Sich zu bewaffnen, hat sicher auch etwas mit Männlichkeitsgehabe zu tun.“

Für das Lagebild „Gewalt im öffentlichen Raum - Tatmittel Messer in Nordrhein-Westfalen 2019 bis 2023“ untersuchte das Landeskriminalamt die Messerstraftaten der vergangenen Jahre mit Blick auf Tatverdächtige, Taten, Tatorte und Opfer. Danach sind 93,4 Prozent der Tatverdächtigen männlich. Etwa die Hälfte (47,9 Prozent) der Tatverdächtigen ist demnach unter 21 Jahre alt, rund 45 Prozent haben keinen deutschen Pass.

Am Freitagabend hatte ein mutmaßlicher IS-Attentäter beim „Fest der Vielfalt“ in Solingen Besucher mit einem Messer attackiert. Drei Menschen wurden getötet, acht verletzt. Der 26-jährige Syrer wurde am Samstagabend festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.