Frankfurt a.M., Ouagadougou (epd). In Burkina Faso sind bei einem Überfall auf eine Ortschaft laut Medienberichten rund 200 Menschen getötet worden. Ersten Informationen zufolge habe es zudem rund 300 Verletzte gegeben, meldete der französische Sender RFI am Montag. Demnach waren terroristische Banden für den Angriff verantwortlich.
Bewaffnete hätten am Samstag die Gemeinde Barsalogho in der Region Centre-Nord angegriffen und über Stunden gewütet, heißt es in dem Bericht. Zuvor sei die Bevölkerung einer Anweisung der örtlichen Militärführung nachgekommen und habe Gräben ausgehoben, um das Vorrücken der terroristischen Gruppen zu verlangsamen. Laut RFI hatte sich die Bevölkerung zunächst aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen der bewaffneten Gruppen geweigert, an den Arbeiten teilzunehmen.
In dem Sahel-Land putschte sich Militärherrscher Ibrahim Traoré im September 2022 an die Macht und begründete dies mit der schlechten Sicherheitslage wegen der Gewalt islamistischer Gruppen. Seitdem hat sich die Situation für die Bevölkerung jedoch weiter verschlechtert. Die Anschläge nehmen zu, und Menschenrechtler werfen auch der Armee vor, im Namen des Kampfes gegen den Terror Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung zu verüben. Wie auch die Nachbarstaaten Mali und Niger wendet sich Burkina Faso auf der Suche nach Unterstützung im Kampf gegen den Terror verstärkt von Europa ab und Russland zu.