Bonn (epd). Der Gaza-Streifen und die Westbank sind laut der Hilfsorganisation Care die gefährlichsten Einsatzgebiete für humanitäre Helferinnen und Helfer. Seit Jahresbeginn seien dort mehr als 120 Hilfskräfte getötet worden, erklärte Care am Freitag in Bonn. Weltweit seien im laufenden Jahr 176 humanitäre Hilfskräfte ums Leben gekommen. 2023 sei mit insgesamt 280 getöteten Hilfskräften das „tödlichste Jahr“ für humanitäre Helfer seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, wie Daten der „Aid Worker Security Database“ zeigten, kritisierte die Hilfsorganisation zum Welttag der humanitären Hilfe (19. August).
Die Mehrheit der seit Januar 2023 verzeichneten Angriffe betreffe nationales Personal, erklärte Care. Bei lediglich fünf Prozent der getöteten Helferinnen und Helfer handele es sich um internationale Mitarbeitende. Lokale Hilfskräfte trügen die Hauptlast der humanitären Arbeit und seien entscheidend für deren Erfolg.
Unverzichtbar sei dabei der Beitrag der weiblichen Beschäftigten, hob die Hilfsorganisation hervor. Sie würden die Bedürfnisse der Gemeinschaften genau kennen und seien Ansprechpartnerinnen, wenn es um die Rechte von Frauen und Mädchen gehe. Zudem unterstützten sie Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt. Care forderte konsequente Strafmaßnahmen gegen die Verantwortlichen von Angriffen. Zudem sei eine stärkere Unterstützung für lokale und von Frauen geführte Organisationen nötig, damit diese die Sicherheitsrisiken angemessen bewältigen können.