Düsseldorf (epd). Angesichts steigender Temperaturen fordern Gewerkschaften schärfere Kontrollen zur Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen in Betrieben. Es fehle an genügend Überwachung, ob die Hitzeschutzregeln auch im Betrieb eingehalten werden, sagte der für Gesundheitsschutz verantwortliche Vorstand der IG Metall, Hans-Jürgen Urban, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Damit Beschäftigte nicht nur auf dem Papier geschützt werden, braucht es eine bessere Überwachung bis hin zu Sanktionen für untätige Unternehmen“, erklärte Urban.
Bauliche Maßnahmen zum Wärmeschutz seien in viel zu wenigen Werkhallen umgesetzt, die rechtlichen Anforderungen dafür existierten aber längst, monierte der IG-Metall-Vorstand. Bei Arbeit unter freiem Himmel sei auch UV-Strahlung ein großes Problem. „Hier ist der Gesetzgeber gefordert, Höchstwerte zum Schutz der Beschäftigten vor der Strahlung und entsprechende Maßnahmen festzulegen“, erklärte Urban.
Auch der Arbeitsschutzexperte beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Sebastian Schneider, sprach sich für mehr Kontrollen aus. Beschäftigte vor Hitze zu schützen, sei Verantwortung der Arbeitgeber, sagte er der Zeitung. Der Arbeitsschutz bietet bereits „gute Leitplanken und gleichzeitig die notwendige Flexibilität für individuelle Lösungen in den Betrieben“. Allerdings setzten nicht alle Arbeitgeber den Hitzeschutz auch entsprechend um. „Deshalb braucht es mehr Kontrollen und mehr Personal in den Arbeitsschutzbehörden“, mahnte der DGB-Experte.