Tambach-Dietharz (epd). Im Rahmen der diesjährigen Sommergrabung auf der Ursaurier-Fundstätte Bromacker bei Tambach-Dietharz in Thüringen sind erneut mehrere hundert Fossilien geborgen worden. Als besonders wertvoll könnten sich zwei vermutlich weitgehend komplett erhaltene Skelette von Mikro-Sauriern erweisen, sagte der Paläontologe Tim Hübner von der Stiftung Friedenstein Gotha dem Evangelischen Pressedienst (epd). Möglicherweise handele es sich bei den noch teilweise im Gestein eingeschlossenen und nur zehn Zentimeter kleinen Ursauriern um bislang unbekannte Arten. Das aber müsse im Zuge weiterer Untersuchungen herausgefunden werden.
Freigelegt und geborgen wurden laut Hübner seit dem 15. Juli unter anderem geologische Strukturen wie Grab- und Schwimmspuren der Saurier sowie die unterschiedlichsten Fossilien. Dazu gehörten pflanzliche Abdrücke von Vorläufern der heutigen Koniferen, aber auch Insekten und versteinerte Knochen weiterer Ursaurier.
Großen Wert lege das Projekt auch auf die Wissenschaftsvermittlung, sagte Hübner. Rund 2.000 Besuchern und Besucherinnen an der Grabungsstelle deuteten darauf hin, dass sich die Bedeutung dieses Fundplatzes für die Forschung herumspreche. Neben ganzen Schulklassen informierten sich zunehmend auch Touristen aus anderen Bundesländern vor Ort über die Grabungen und ihre Ergebnisse.
Die Ursaurier-Fundstelle wurde den Angaben zufolge 1974 entdeckt. 2020 starteten nach mehr als einem Jahrzehnt Unterbrechung wieder systematische Ausgrabungen, die Einblicke in das Ökosystem vor 290 Millionen Jahren geben.