Proteste in Argentinien gegen Sozialpolitik der Regierung Milei

Proteste in Argentinien gegen Sozialpolitik der Regierung Milei

Santiago de Chile, Buenos Aires (epd). In Buenos Aires haben am Mittwoch (Ortszeit) tausende Menschen gegen die Sozialpolitik der ultraliberalen Regierung von Javier Milei protestiert. Anlass war der traditionelle Pilgermarsch zum Todestag des heiligen Kajetan von Thiene (1480-1547), der auch als Schutzheiliger der Armen und Kranken gilt. Soziale Organisationen, Gewerkschaften und Teile der katholischen Kirche hatten zu dem Protest ausgerufen, bei dem Priester die Demonstrierenden mit Weihwasser segneten.

Im Lokalradio Futuröck warf der Priester Francisco Olveira der Regierung vor, den Hungertod von Menschen in Kauf zu nehmen. Die im Dezember 2023 angetretene Regierung hielt den Demonstrierenden eine politische Instrumentalisierung des Schutzheiligen vor.

Argentinien erlebt derzeit eine schwere Wirtschaftskrise. Rund 60 Prozent der Bevölkerung leben laut aktuellen Daten unter der Armutsgrenze, jede fünfte Person hat nicht genügend Geld, um seine Lebenshaltungskosten zu decken. Die Regierung Milei ist mit dem Versprechen angetreten, die jährliche Inflationsrate von über 250 Prozent durch einen radikalen Sparkurs zu bekämpfen. Dafür wurden öffentliche Bauten gestoppt, Subventionen eingestellt und etwa ein Drittel der Staatsbediensteten entlassen. Die mehr als 40.000 Suppenküchen im Land erhalten keine staatlichen Lebensmittelpakete durch die Zentralregierung mehr.