Frankfurt a.M., Bonn (epd). Trotz eines überdurchschnittlich heißen Julis ist die Serie der monatlichen Temperaturrekorde erstmals seit mehr als einem Jahr unterbrochen. Mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 16,91 Grad Celsius wurde im Juli kein neuer monatlicher Höchststand erreicht, wie der EU-Klimadienst Copernicus am Donnerstag unter anderem in Bonn mitteilte. Ein neuer Rekord wurde den Daten zufolge jedoch nur knapp verfehlt. Es war demnach lediglich um 0,04 Grad kühler als im bisher heißesten Juli im Jahr 2023.
Der diesjährige Juli war damit laut Copernicus der zweitheißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit endet eine 13-monatige Serie, in der laut den Daten des Klimadienstes ein monatlicher Höchststand auf den nächsten folgte.
Trotz des Bruchs der Rekordserie war auch der Juli 2024 laut Copernicus deutlich heißer als in den vergangenen Jahrzehnten - und der zweitheißeste Monat überhaupt. Den Angaben zufolge lag die globale Durchschnittstemperatur 0,68 Grad Celsius über den Werten zwischen 1991 und 2020. Zudem registrierte der Klimadienst mit Temperaturen von jeweils um die 17,15 und 17,16 Grad gleich zweimal Tages-Rekordwerte.
Eine wirkliche Trendwende lässt sich also aus den Copernicus-Daten nicht ablesen. Die monatliche Rekordserie sei nur um Haaresbreite zu einem Ende gekommen, sagte die stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimadienstes, Samantha Burgess. Am Gesamtzusammenhang ändere sich nichts, das Klima erwärme sich weiter.
Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (1850 bis 1900) war der vergangene Juli laut Copernicus 1,48 Grad Celsius wärmer - erstmals seit einem Jahr lag die auf einen Monat bezogene Erwärmung damit wieder unter der Schwelle von 1,5 Grad. Die Staatengemeinschaft hatte sich 2015 beim Klimagipfel in Paris darauf geeinigt, die Erhitzung der Erde dauerhaft möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung zu begrenzen.
Der EU-Dienst veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand des Klimawandels, etwa zur Temperaturentwicklung oder zur Eisschildschmelze.