Frankfurt a.M., Washington (epd). US-Außenminister Antony Blinken dringt auf die Teilnahme der sudanesischen Streitkräfte an Gesprächen über eine Waffenruhe. Wie ein Sprecher am Montag (Ortszeit) mitteilte, telefonierte Blinken mit Armeechef Abdel Fattah al-Burhan. Dabei habe er betont, dass eine Teilnahme der Streitkräfte den Gesprächen notwendig sei.
Die Vereinigten Staaten haben die Konfliktparteien im Sudan für den 14. August zu Gesprächen über eine Waffenruhe in die Schweiz eingeladen. Ausgerichtet werden die Verhandlungen gemeinsam mit Saudi-Arabien, teilnehmen sollen als Beobachter auch die Afrikanische Union, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emiraten und die Vereinten Nationen.
Blinken betonte laut dem Sprecher des US-Außenministeriums, dass Gespräche über eine Waffenruhe der einzige Weg seien, um den Konflikt zu beenden und die Ausbreitung einer Hungersnot zu verhindern.
Die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) hatten ihre Teilnahme an den Verhandlungen bereits zugesagt. Ob Vertreter der Armee ebenfalls anreisen, ist bisher offenbar unklar. Zuletzt hatte sich al-Burhan Medienberichten zufolge grundsätzlich offen gezeigt, aber im Vorhinein weiteren Gesprächsbedarf mit den USA angemeldet. Für Unmut sorgt demnach etwa die Teilnahme der Vereinigten Arabischen Emirate, die als Unterstützer der RSF-Miliz gelten.
Im Sudan war Mitte April 2023 ein Konflikt zwischen der Armee und den „Rapid Support Forces“ eskaliert. Der Krieg hat eine humanitäre Katastrophe in dem Land im Nordosten Afrikas ausgelöst. Laut den UN hungern mehr als 25 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung. Die Lieferung von Lebensmitteln oder Medikamenten ist wegen der andauernden Kämpfe schwierig. Bisherige Bemühungen für eine Waffenruhe waren erfolglos.