Berlin (epd). Ist ein Kind krank, bleiben Mütter aktuellen Daten zufolge wesentlich häufiger beim Nachwuchs zu Hause als Väter. Das geht aus Zahlen der Barmer hervor, die die Krankenkasse am Freitag in Berlin veröffentlichte. Demnach haben im vergangenen Jahr knapp 293.000 weibliche Versicherte Kinderkrankengeld beantragt, aber nur gut 104.250 bei der Barmer versicherte Männer.
Der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse, Christoph Straub, nannte das Kinderkrankengeld „ein wichtiges Instrument, um Belastungen von Eltern zu mindern und eine gesunde Umgebung für Familien zu schaffen“. Allerdings zeige die Untersuchung, „dass Frauen nach wie vor die Hauptlast bei der Kinderbetreuung tragen. Sie bleiben häufiger zu Hause, um bei Krankheit des Kindes die Betreuung sicherzustellen.“
Insgesamt gingen 2023 exakt 397.221 Anträge auf Kinderkrankengeld bei der Barmer ein. In den pandemiegeprägten Jahren 2021 und 2022 waren es noch rund 500.000 beziehungsweise etwa 490.000. Die Lohnersatzleistung erhalten gesetzlich versicherte Eltern für erkrankte Kinder, die unter zwölf Jahre alt sind. Für das Gesamtjahr 2023 erfasste die Barmer 878.679 Zahltage, 654.281 von Frauen und 224.398 von Männern.
Eltern haben den Angaben zufolge seit Anfang dieses Jahres einen erweiterten Anspruch auf Kinderkrankengeld. Pro Kind kann ein Elternteil die Leistung jetzt für 15 statt für regulär 10 Tage im Jahr beantragen. Für Alleinerziehende erhöhte sich der Anspruch von 20 auf 30 Tage je Kind. Elternteile mit mehr als zwei Kindern können für bis zu 35 Tage Kinderkrankengeld erhalten.