Frankfurt a.M. (epd). Bei einem Einsatz im Mittelmeer hat „Ärzte ohne Grenzen“ 87 Flüchtlinge und Migranten gerettet. Die Rettung sei durch das Auftauchen eines Bootes einer Miliz aus Libyen gefährdet worden, erklärte die Hilfsorganisation am Mittwoch auf der Internetplattform X, vormals Twitter. Dennoch seien alle Schutzsuchenden nun sicher an Bord der „Geo Barents“.
Nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ näherte sich während des Rettungseinsatzes am Mittwochmorgen ein Boot des sogenannten Stability Support Apparatus. Bei der Ankunft des Bootes der 2021 gegründeten Miliz sind demnach viele der Flüchtlinge aus Furcht, in das nordafrikanischen Land zurückgeschleppt zu werden, ins Wasser gesprungen.
Libyen ist ein wichtiges Transitland für Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg nach Europa. Die libysche Küstenwache und andere Milizen schleppen bereits in See gestochene Schutzsuchende immer wieder zurück. In Haftlagern drohen ihnen dort Folter und andere Menschenrechtsverletzungen. Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 1.063 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst.