Rom (epd). Mehr Beteiligung von Frauen und mehr Transparenz bei Entscheidungen: Das sind die Kernthemen des Dokuments „Instrumentum Laboris“, das der Vatikan am Dienstag veröffentlicht hat und das die Arbeitsgrundlage des zweiten Teils der Bischofssynode sein wird, die im Oktober in Rom stattfindet. Das Arbeitspapier soll den Weg für die Struktur und den Verlauf der Debatte vorgeben.
Obwohl Papst Franziskus das Thema eines Diakonats für Frauen in eine eigene Studiengruppe abseits der Weltsynode ausgelagert hatte, ist die Beteiligung von Frauen an Diensten und Ämtern in der katholischen Kirche ein zentrales Thema im nun vorgestellten Arbeitspapier. In den Beiträgen, die in den unterschiedlichen Phasen der dreijährigen Weltsynode zusammengetragen worden sind, sei die Notwendigkeit hervorgehoben worden, „die Berufung und die Rolle der Frauen in allen Bereichen des kirchlichen Lebens stärker anzuerkennen“, heißt es in dem Dokument. Als erster Schritt wird eine „Änderung der Mentalität“ angeregt. Mehr Transparenz wird vor allem in den Bereichen der Finanzen und im Umgang mit sexuellem Missbrauch gefordert.
Das Arbeitsdokument wurde vom Generalsekretariat der Synode veröffentlicht. Es ist auf der Basis von zahlreichen Berichten aus aller Welt entstanden, die in Reaktion auf den Abschlussbericht des ersten Teils der Weltsynode im vergangenen Oktober in den Ortskirchen entstanden sind. „In diesem Sinne kann das Instrumentum Laboris wirklich als ein Dokument einer Kirche angesehen werden, die in der Lage war, mit unterschiedlichen Empfindungen und pastoralen Umgebungen in Dialog zu treten“, heißt es dazu in der Mitteilung des Vatikans.
Vom 2. bis zum 27. Oktober werden die rund 400 Teilnehmer der 16. Generalversammlung der Bischofssynode zu deren zweiten und abschließenden Teil in Rom zusammenkommen. Unter den rund 350 Teilnehmern mit Stimmrecht sind wie im vergangenen Oktober auch katholische Laien, darunter auch rund 50 Frauen. Nach Ende der Weltsynode sollen Vorschläge auf dem Tisch liegen, wie die katholische Kirche in der Zukunft aussehen könnte. Entscheiden wird am Ende allein der Papst. Er ist an die Empfehlungen der Synode nicht gebunden. Den mehrjährigen Prozess der Weltsynode hatte Papst Franziskus im Oktober 2021 eingeleitet.