Berlin (epd). Das geplante Großforschungszentrum für Astrophysik in der Oberlausitz ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) unterzeichneten am Freitag in Berlin eine Eckpunkte-Vereinbarung zum Aufbau und zur gemeinsamen Finanzierung.
Demnach stehen für das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) mit Sitz in Görlitz und Umgebung bis 2038 bis zu 1,1 Milliarden Euro aus Strukturstärkungsmitteln des Bundes zur Verfügung. In den kommenden Jahren sollen am DZA rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen, davon ein Drittel im Wissenschaftsbereich. Aktuell hat das DZA bereits rund 40 Mitarbeiter, sagte der Astrophysiker und Gründungsdirektor Günther Hasinger.
Der Freistaat übernimmt den Angaben zufolge die Kosten für Grundstückskauf, Erschließung, Beseitigung von Altlasten sowie mögliche Mehrkosten bei Denkmalsanierungen. Die Grundfinanzierung während der institutionellen Förderung aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen liegt zu 90 Prozent beim Bund, der Rest beim Freistaat Sachsen.
Das DZA hatte im Februar in Görlitz seinen vorläufigen Standort eröffnet. Im Granitstock der Oberlausitz soll zudem ein Untergrundlabor errichtet werden. Das Forschungszentrum soll riesige Datenströme von Großteleskopen aus aller Welt verarbeiten und astronomische Instrumente entwickeln.
Stark-Watzinger sagte bei der Unterzeichnung, das DZA werde den Forschungsstandort Deutschland stärken. Auch werde es den Strukturwandel in der Lausitz mitgestalten und neue Perspektiven und Möglichkeiten in der traditionellen Kohleregion schaffen.
Regierungschef Kretschmer hob ebenfalls die Bedeutung des astrophysikalischen Zentrums für den Strukturwandel hervor. Das Vorhaben sorge für eine neue Gründerstimmung in der gesamten Region, die Wirtschaftsgeschichte der Lausitz werde neu geschrieben. Es werde noch mehr Investoren anlocken und für Ausgründungen von technologieorientierten Unternehmen sorgen, „mit guten Arbeitsplätzen und Löhnen“.