Göttingen (epd). Zum 15. Jahrestag des Massakers an den Uiguren (5. Juli) hat die Gesellschaft für bedrohte Völker China aufgefordert, die Opfer zu entschädigen. Statt ihr Leid anzuerkennen, versuche das Regime bis heute, das Narrativ über Uiguren als Terroristen und Extremisten aufrechtzuerhalten, kritisierte die Organisation am Donnerstag in Göttingen. Zudem habe sich die Menschenrechtslage der in der Volksrepublik China lebenden Uiguren seit dem Massaker stetig verschlechtert.
Am 5. Juli 2009 hatten den Menschenrechtlern zufolge Hunderte von Uiguren in Urumqi, der Hauptstadt der autonomen Region Xinjiang, protestiert. Auslöser war die Ermordung uigurischer Fabrikarbeiter in der südchinesischen Provinz Guangdong. Mindestens 200 Menschen wurden bei der Niederschlagung der Proteste durch die chinesische Staatsmacht getötet.
„Wir fordern die deutsche Bundesregierung und das Auswärtige Amt dazu auf, sich endlich vehement für ein Ende der massiven Menschenrechtsverletzungen in Ostturkestan/Xinjiang einzusetzen“, sagte eine Sprecherin der Gesellschaft für bedrohte Völker.