Frankfurt a.M. (epd). Im Mittelmeer sind mehr als 180 Flüchtlinge vor dem Ertrinken bewahrt worden. Die Hilfsorganisation SOS Humanity nahm am Sonntag 186 zuvor von der italienischen Küstenwache gerettete Menschen an Bord ihres Schiffs. Zudem sei die Leiche einer verstorbenen Person an die Crew der „Humanity 1“ übergeben worden, teilten die Seenotretter mit.
Das Rettungsschiff „Humanity 1“ sei nun auf dem Weg zum Hafen von Catania auf Sizilien, hieß es. Die Überlebenden könnten voraussichtlich noch am Sonntag an Land gehen.
Nach Angaben von SOS Humanity sind 20 der Überlebenden minderjährig. Mindestens vier der geretteten Flüchtlinge und Migranten benötigten medizinische Hilfe. Die bereits tot geborgene Person sei nach Angaben der Schutzsuchenden in der Nacht auf Sonntag gestorben. Die Menschen seien nach eigener Aussage aus der Stadt Tobruk im Osten Libyens geflohen.
Die Rettung am frühen Sonntagmorgen sei von der italienischen Küstenwache koordiniert worden. Diese habe die „Humanity 1“ angewiesen, zu dem Fischerboot, auf dem sich die Flüchtlinge befanden, zu fahren. Als das Schiff der privaten Seenotretter eintraf, seien die italienische Küstenwache und ein italienisches Militärboot bereits vor Ort gewesen. Nach der Rettung der Flüchtlinge und Migranten hätten die italienischen Boote die Überlebenden zur „Humanity 1“ gebracht.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben 2023 mindestens 3.155 Menschen beim Versuch, über diesen Weg Europa zu erreichen, oder sie werden vermisst. In diesem Jahr gibt es bereits mehr als 1.000 Tote und Vermisste.