Gewalt behindert weiter UN-Lieferungen in den Gaza-Streifen

Gewalt behindert weiter UN-Lieferungen in den Gaza-Streifen

Genf (epd). Die UN und ihre Partner haben ihre humanitären Lieferungen in den Gaza-Streifen nach Israels Ankündigung von Feuerpausen noch nicht steigern können. Die Gewalt dauere an, zudem behindere der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung den Transport, sagte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, dem epd am Freitag in Genf.

Humanitäre Organisationen hätten sich grundsätzlich mit Israels Behörden auf Zeitfenster für die Lieferung von Hilfsgütern in den Gaza-Streifen über eine Straße geeinigt, die am Grenzübergang Kerem Schalom im Süden des Gebiets beginnt, so der Sprecher. Die Lage sei sehr unübersichtlich.

Es liege in der Verantwortung Israels als Besatzungsmacht, dafür zu sorgen, dass die Unterstützung die Notleidenden erreiche. Israel müsse die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die UN und ihre Partner helfen können.

Israels Armee hatte am Wochenende eine tägliche „taktische Pause“ der militärischen Aktivitäten von elf Stunden entlang der Straße im südlichen Gaza-Streifen angekündigt. Allerdings betonten die Israelis, dass die Angriffe auf Hamas-Terroristen in Rafah und anderen Gebieten fortgeführt würden. Der Grenzübergang Kerem Schalom kann für Transporte aus Ägypten und aus Israel in den Gaza-Streifen genutzt werden.

Durch die Schließung eines anderen Grenzübergangs, Rafah, durch Israels Armee ist laut der Weltgesundheitsorganisation der Zugang zum dortigen UN-Logistikzentrum abgeschnitten. Dies habe den Fluss der Hilfslieferungen behindert.

Die Hamas hatte im Oktober 2023 Israel überfallen und damit den Nahost-Krieg ausgelöst. Israel riegelte daraufhin den Gaza-Streifen ab und drosselte die Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet mit mehr als zwei Millionen Menschen.