Frankfurt a.M. (epd). Die Hilfsorganisation SOS Humanity hat im Mittelmeer 31 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Die Menschen wurden am Donnerstagmorgen aus einem überbesetzten Kunststoffboot in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste an Bord der „Humanity 1“ genommen, wie die Seenotretter mitteilten. Italien wies dem Schiff den Angaben zufolge nach dem Einsatz den Hafen von Ortona an der Adriaküste zu. Die Überlebenden seien erschöpft, aber in stabilem medizinischem Zustand. An Bord ihres Bootes hätten sich keine Rettungswesten oder andere Rettungsmittel befunden.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben 2023 mindestens 3.155 Menschen beim Versuch, über diesen Weg Europa zu erreichen, oder sie werden vermisst. In diesem Jahr gibt es bereits mehr als 1.000 Tote und Vermisste, wobei eine hohe Dunkelziffer vermutet wird. Eine staatlich organisierte Hilfe für Flüchtlinge und Migranten in Seenot gibt es nicht. Lediglich private Initiativen halten nach ihnen Ausschau.
Jüngst hatte auch die „Geo Barents“ von „Ärzte ohne Grenzen“ Dutzende Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Die italienischen Behörden schickten das Schiff mit 48 Flüchtlingen an Bord nach Neapel.