New York, Genf (epd). In einer weltweiten UN-Umfrage haben rund 80 Prozent der Teilnehmer von ihren Regierungen stärkere Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise gefordert. Rund 86 Prozent der Befragten wollten, dass ihre Länder geopolitische Differenzen beiseiteschieben und beim Klimawandel zusammenarbeiten, teilte das Entwicklungsprogramm UNDP am Donnerstag in New York mit.
Insgesamt hätten 72 Prozent einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen befürwortet. Das Ausmaß der Zustimmung sei angesichts der weltweiten Zunahme von Konflikten und des wachsenden Nationalismus bemerkenswert. Die „Peoples' Climate Vote 2024“ sei die bislang größte weltweite Meinungsumfrage, die sich auf den Klimawandel bezieht.
Laut Umfrage befürworten die Befragten in 20 Ländern mit den weltweit größten Treibhausgasemissionen stärkere Klimaschutzmaßnahmen. Die Mehrheiten reichten von 66 Prozent der Befragten in den USA und Russland über 67 Prozent in Deutschland, 73 Prozent in China, 77 Prozent in Südafrika und Indien, 85 Prozent in Brasilien, 88 Prozent im Iran bis zu 93 Prozent in Italien.
In den fünf großen Ausstoßstaaten Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland und den USA sei die Zustimmung von Frauen zu einer Stärkung der Verpflichtungen ihres Landes 10 bis 17 Prozentpunkte höher gewesen als bei den Männern. Am größten sei diese Diskrepanz in Deutschland gewesen, wo der Abstand 17 Prozentpunkte betragen habe (75 Prozent gegenüber 58 Prozent).
Die UNDP-Umfrage erfolgte in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford und dem Meinungsforschungsinstitut GeoPoll. Mehr als 75.000 Menschen in 77 Ländern erhielten 15 Fragen zum Klimawandel. In den Ländern leben den Angaben nach 87 Prozent der Weltbevölkerung.