Köln (epd). Unicef Deutschland hat an Bund, Länder und Kommunen appelliert, die Lebenssituation geflüchteter Kinder in Deutschland zu verbessern. Viele betroffene Mädchen und Jungen müssten über lange Zeit in teils sehr großen Flüchtlingsunterkünften leben, kritisierte Christian Schneider, Geschäftsführer des UN-Kinderhilfswerkes in Deutschland, am Mittwoch in Köln anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni. Dort würden ihre Rechte auf den Schutz vor Gewalt, auf Privatsphäre und auf den sofortigen Zugang zu Bildung häufig verletzt.
„Die Verweildauer von Kindern in Unterkünften sollte auf ein Minimum reduziert werden, denn diese sind kein Ort für Kinder“, mahnte Schneider. Viel zu viele geflüchtete Kinder hätten außerdem nur einen eingeschränkten Zugang zu Bildung. Der Unicef-Geschäftsführer forderte, Flüchtlingskindern den Besuch von Regelschulen und Kitas zu ermöglichen und sie und ihre Familien in eigenen Wohnungen unterzubringen. Dazu müssten der soziale Wohnungsmarkt und das Bildungssystem durch finanzielle Investitionen und personelle Ressourcen gestärkt werden.