Berlin (epd). Die Bundespolizei hat bei den wegen der Fußball-Europameisterschaft vorübergehend eingeführten stationären Grenzkontrollen 1.400 unerlaubte Einreisen festgestellt. Dabei wurden in circa 900 Fällen Einreisen verhindert oder aufenthaltsbeendende Maßnahmen getroffen, wie das Bundesinnenministerium am Sonntag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Berlin mitteilte. Zudem konnten demzufolge 34 Schleuser festgenommen werden. Zuerst hatte die „Bild am Sonntag“ (Samstag online, Sonntag Print) in Berlin darüber berichtet.
Bei den Binnengrenzkontrollen zur Fußball-Europameisterschaft vom 7. bis 13. Juni konnten des Weiteren durch die Bundespolizei an allen deutschen Grenzen und an Flug- und Seehäfen 173 offene Haftbefehle vollstreckt und 19 Fahndungstreffer aus dem Bereich der politisch motivierten Kriminalität festgestellt werden, wie es weiter hieß. Die Kontrollen hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland angeordnet.
Diese Kontrollen erfolgten auch an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich und den Benelux-Staaten, an denen bisher keine Grenzkontrollen stattfanden. Außerdem könnten Reisende aus dem Schengen-Raum auch im Flugverkehr und in Häfen kontrolliert werden. Diese Kontrollen finden „lageabhängig und flexibel“ statt.
Die vorübergehenden Binnengrenzkontrollen seien ein Bestandteil der umfassenden Sicherheitsvorkehrungen der Polizeien des Bundes und der Länder, um etwaige aus dem Ausland wirkende Gefahren abzuwehren, teilte das Innenministerium mit. „Insbesondere sollen möglicherweise anreisende Gewalttäter früh erkannt und gestoppt werden. Vorübergehende Grenzkontrollen sind dafür ein effektives Mittel.“
Die temporären Kontrollen an allen deutschen Schengen-Binnengrenzen sind auf EU-Ebene bis zum 19. Juli vorgesehen. Die UEFA Euro 2024 findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli in mehreren deutschen Städten statt. Das Finale ist in Berlin geplant.
