Berlin (epd). Deutschland hat 50 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe an den Sudan und die betroffenen Nachbarstaaten freigegeben. „Jeden Tag müssen Millionen Menschen im Sudan unerträgliches Leid ertragen“, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Freitag auf der Internetplattform X, vormals Twitter. Sie forderte die Konfliktparteien auf, die Kämpfe einzustellen, Hilfe zu gewähren und die Zivilbevölkerung zu schützen.
Deutschland habe die Summe auf Anfrage von Hilfsorganisationen kurzfristig freigegeben, bestätigte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Damit habe die Bundesregierung in diesem Jahr insgesamt 110 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für den Sudan und die von der Krise betroffenen Nachbarstaaten bereitgestellt.
„Die Lage der Menschen im Sudan ist dramatisch und spitzt sich in diesen Tagen weiter zu“, sagte der Sprecher. Viele hunderttausend Menschen stünden kurz vor dem Hungertod. Ganz besonders schlimm sei die Lage im westlichen Darfur. Dort belagern die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) die Stadt El Fasher. Es komme dort immer wieder zu Kämpfen zwischen den RSF und den sudanesischen Streitkräften (SAF) ohne jegliche Rücksicht auf das Wohl von Zivilistinnen und Zivilisten.
Der Krieg im Sudan begann im April 2023. Hintergrund ist ein Konflikt um die Macht sowie die Kontrolle über die Ressourcen in dem afrikanischen Land. In der Stadt El Fasher hatte bis Mai eine lokale Waffenruhe gegolten. Nach Angaben der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ ist kein Ort in der Stadt mehr sicher für die mehr als 1,5 Millionen Menschen. Allein in zwei Krankenhäusern seien rund 1.300 Verwundete behandelt worden.