Befragung: Mehr Beschäftigte erfassen ihre Arbeitszeit

Befragung: Mehr Beschäftigte erfassen ihre Arbeitszeit

Dortmund (epd). Etwa vier von fünf Beschäftigten haben einer Befragung zufolge im vergangenen Jahr ihre Arbeitszeit erfasst. Die Werte seien in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, ergab die am Montag in Dortmund veröffentlichte „Arbeitszeitbefragung 2023“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. So sei die Arbeitszeiterfassung mit Arbeitszeitkonto auf 69 Prozent gestiegen (2021: 66 Prozent). Weitere 13 Prozent gaben an, die Arbeitszeit ohne Konto zu erfassen, 18 Prozent verzichteten darauf. Bei der Arbeit von zu Hause erfassen den Angaben zufolge 80 Prozent der Beschäftigte ihre Arbeitszeiten, 2021 seien es noch 73 Prozent gewesen. Für den Bericht wurden den Angaben zufolge rund 11.000 Erwerbstätige befragt.

Die Bundesanstalt verwies auf Urteile des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) von 2019 und des Bundesarbeitsgerichts (BAG) von 2022. In diesen würden Arbeitgeber verpflichtet, die tägliche Arbeitszeit der Beschäftigten zu erfassen. Allerdings lasse sich anhand der Befragungsdaten nicht eindeutig feststellen, ob die Entwicklung eine Reaktion der Betriebe auf das BAG-Urteil ist.

Beschäftigte, die ihre Arbeitszeiten mit einem Arbeitszeitkonto erfassen, würden seltener von „zeitlicher Entgrenzung“ berichten, hieß es. Dazu zählt der Bericht etwa lange Arbeitszeiten, Wochenendarbeit oder Arbeit in der Freizeit. Diese Gruppe habe zudem angegeben, besser gedanklich von ihrer Arbeit abschalten zu können, als Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit nicht oder ohne Arbeitszeitkonto erfassen. Unter den Beschäftigten mit Arbeitszeitkonto gaben dies 48 Prozent an, unter den Beschäftigten ohne Arbeitszeiterfassung waren es 40 Prozent.

Beschäftigte mit einer Erfassung der Arbeitszeit hätten zudem etwas mehr Einfluss auf Arbeitsbeginn und Ende, hieß es. So gaben 58 Prozent der Befragten mit Arbeitszeitkonto an, viel Einfluss darauf zu haben, unter den Beschäftigten ohne Arbeitszeiterfassung seien es 50 Prozent. Diese sogenannten Flexibilitätsmöglichkeiten von Beschäftigten wirkten sich in der Regel positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus, hieß es.