Berlin (epd). Zur Europawahl haben bislang mehr als zwölf Millionen Menschen bis Samstagfrüh den von der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelten Wahl-O-Mat genutzt. Die Zahlen zeigten, dass die Menschen bei ihrer Wahlentscheidung Orientierung suchten, sagte der Präsident der Bundeszentrale, Thomas Krüger, im RBB-Inforadio. Die Online-Entscheidungshilfe unter www.wahl-o-mat.de sei zusammen mit den Parteien entwickelt worden. Interessierte können damit anhand von 38 Fragen aus verschiedenen Politik-Bereichen die eigenen Positionen mit denen der Parteien abgleichen.
Krüger sprach von einem erstaunlichen Anstieg gegenüber den zurückliegenden Europawahlen, „wo wir knapp zehn Millionen Nutzer hatten“. Es zeuge davon, dass die Wähler sich mehr als bisher für europäische Themen interessieren. Insgesamt habe jeder Achte und bei jüngeren Wahlberechtigten sogar jeder Vierte das Instrument bislang genutzt.
Krüger betonte, nicht jeder lese die Wahlprogramme der Parteien, die in Deutschland zur Europawahl antreten. Insofern biete der Wahl-O-Mat einen spielerischen Zugang, sich niedrigschwellig mit den Themen auseinanderzusetzen und zwischen Parteien zu unterscheiden.
Das Online-Tool zeige diejenigen Positionen auf, bei denen die Parteien eine kontroverse Haltung haben, sagte Krüger weiter. „Das Besondere des Wahl-O-Mats ist, dass die Parteien die Antworten autorisieren. Das ist also keine Erfindung der Bundeszentrale.“ Das Ergebnis, das der Wahl-O-Mat anzeige, sei aber keine Wahlempfehlung, betont er. Themen, bei denen sich die Parteien einig seien, würden dort gar nicht abgebildet.