Ahrensburg, Norderoog (epd). Der Verein Jordsand startet im Wattenmeer das Projekt Klimahallig Norderoog. Mit dem Bildungs- und Forschungsprojekt sollen die Auswirkungen des Klimawandels im Wattenmeer vermittelt werden, wie der Verein am Mittwoch mitteilte. Bisher war die Hallig ausschließlich dem Natur- und Vogelschutz vorbehalten, Menschen dürfen sie nicht betreten. Jetzt könne Norderoog mithilfe von Livestream-Kameras virtuell besucht werden. Geplant seien digitale Angebote wie Online-Veranstaltungen mit Liveschalten und Lehrvideos zu wissenschaftlichen Themen.
„Der Klimawandel wirkt sich direkt auf die Seevögel aus, das können wir auf Norderoog unmittelbar beobachten“, sagte Steffen Gruber, Geschäftsführer des Vereins Jordsand. Das Projekt mache den bedrohten Lebensraum virtuell erlebbar. Dafür seien inmitten der Natur Livestream-Kameras aufgestellt worden, auf denen das Brutgeschehen und das bunte Treiben auf Norderoog im ganzen Jahresverlauf mitverfolgt werden kann, hieß es.
Die Hallig Norderoog liegt im Nationalpark Wattenmeer und gehört zu Schleswig-Holstein. Seit 1909 ist sie im Privatbesitz des Vereins Jordsand. Norderoog gilt als wichtiges Brut- und Rastgebiet für viele, darunter auch seltene Vogelarten. Das Projekt werde vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein gefördert, hieß es.