Berlin (epd). Ein Bündnis aus der Gesundheits- und Sozialbranche ruft anlässlich des Hitzeaktionstags am Mittwoch dazu auf, Hitzegefahren für die Gesundheit ernster zu nehmen. Das Jahr 2023 war das bisher wärmste Jahr in Deutschland und in Europa seit dem Beginn regelmäßiger Messungen, wie der Zusammenschluss von mehr als 50 Institutionen und Verbänden am Dienstag in Berlin mitteilte. Europa sei der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Der Temperaturanstieg betrage fast das Doppelte des weltweiten Anstiegs.
Gleichzeitig gibt es aufgrund der Alterung der Gesellschaft deutlich mehr Risikopersonen als auf anderen Kontinenten. Das führe dazu, dass die Gesundheitsgefahren durch Hitze besonders hoch seien. So zeige eine aktuelle Studie, dass etwa zehn Millionen Beschäftigte in Deutschland während Hitzewellen stark belastet seien.
In einem gemeinsamen Forderungskatalog sprechen sich die Organisationen dafür aus, einen gesetzlichen Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zu schaffen, in dem Hitzeschutz als Pflichtaufgabe verankert und von Bund und Ländern ausreichend finanziell unterstützt wird. Hitze sollte als zentrale Herausforderung in den Zivil- und Katastrophenschutz integriert werden, fordert das Bündnis, dem sich neben anderen die Bundesärztekammer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft angeschlossen haben.
Am Hitzeaktionstag finden den Angaben zufolge bundesweit Veranstaltungen und Aktionen statt, die zeigen sollen, wie Deutschland hitzeresilienter werden kann. Bei der zentralen Veranstaltung am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin werden Projekte aus der Pflege, Kindertagesstätten und dem Sport vorgestellt.