Genf (epd). Der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Gilbert Houngbo, hat zu einem entschlossenen Kampf für mehr Beschäftigungsmöglichkeiten aufgerufen. Rund 402 Millionen Menschen weltweit hätten keinen Job, obwohl sie arbeiten wollten, sagte Houngbo am Montag in Genf zum Auftakt der diesjährigen Arbeitskonferenz der ILO.
Die Menschen seien in der sogenannten Beschäftigungslücke erfasst. Darin seien Frauen und Männer berücksichtigt, die sich frustriert vom Arbeitsmarkt zurückgezogen hätten. Der Umfang der Beschäftigungslücke sei wesentlich höher als die der offiziell erfassten Arbeitslosigkeit. Als arbeitslos gelten laut dem ILO-Direktor 183 Millionen Menschen.
Prognosen deuteten darauf hin, dass die weltweite Arbeitslosigkeit in diesem Jahr leicht zurückgehen werde. Die ILO prognostiziere, dass die weltweite Arbeitslosenquote 2024 bei 4,9 Prozent liegen werde, gegenüber 5,0 Prozent im Jahr 2023.
Vertreter aus den 187 ILO-Mitgliedsländern beraten bis Ende nächste Woche über die Zukunft der Arbeit, Fragen der Globalisierung, Gefahren für Beschäftigte und soziale Gerechtigkeit. In der 1919 gegründeten ILO mit Sitz in Genf sind Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Regierungen vertreten.