"Fridays for Future": Am 9. Juni geht es um Demokratie und Klima

"Fridays for Future": Am 9. Juni geht es um Demokratie und Klima
"Fridays for Future" richtet bei Demonstrationen in mehr als 100 Städten in Deutschland den Blick auf die Wahlen zum Europaparlament.

Berlin (epd). Gut eine Woche vor den Wahlen zum Europaparlament haben am Freitag bundesweit mehrere zehntausend Menschen gegen einen Rechtsruck in Europa und für eine engagiertere Klimapolitik demonstriert. Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hatte in mehr als 100 Städten zum „Klimastreik zur EU-Wahl“ aufgerufen.

Aktivistin Carla Reemtsma rief zur Auftaktkundgebung in Berlin unweit vom Brandenburger Tor dazu auf, sich an der Europawahl am 9. Juni zu beteiligen. Es gehe „um alles“, die Zukunft, die Demokratie und ums Klima. „In Zeiten, wo der Rechtsextremismus in Europa die Demokratie bedroht, sind wir alle bedroht.“ Zugleich warnte die Klimaaktivistin vor möglichen Koalitionen mit Rechtsextremisten im Europaparlament: „Klimaleugner dürfen keine Koalitionspartner sein.“ Laut „Fridays for Future“ gingen in der Hauptstadt am Freitag mehr als 13.000 Menschen auf die Straße. Für Hamburg nannten die Veranstalter eine Teilnehmerzahl von 4.700 Menschen.

Rund 1.500 Menschen beteiligten sich nach Veranstalterangaben in Dresden an dem Protest. In Aachen zählte die Polizei in der Innenstadt etwa 350 Menschen. In anderen größeren Städten in Nordrhein-Westfalen wie Köln, Düsseldorf, Dortmund und Münster sollten die Kundgebungen am späteren Nachmittag beginnen. In Köln wollte die Aktivistin Luisa Neubauer sprechen.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover versammelten sich nach Polizeiangaben am Nachmittag mehr als 500 Menschen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Vor dem Bremer Bahnhof demonstrierten etwa 500 Menschen unter dem Motto „Demokratie schützen - Klima schützen“ auch gegen einen Rechtsruck in Europa.

Im Aufruf zum „Klimastreik“ hieß es, die Auswirkungen der Wahl seien massiv. Sie bestimmten maßgeblich mit, welche Regelungen die EU zur Klimakrise in den kommenden fünf Jahren verabschiede und wohin Gelder flössen. „Deshalb ist es entscheidend, dass wir uns jetzt stark machen für Klima und Demokratie“, erklärte Maya Winkler, Sprecherin von „Fridays for Future“ Berlin.

In Europa seien die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt zu spüren, kein Kontinent erhitze sich schneller, hieß es weiter. Waldbrände und Überschwemmungen gehörten seit Jahren zur traurigen Tagesordnung. Die Politik verlasse sich aber bislang auf Scheinlösungen oder blockiere wichtige Veränderungen. Die Europawahlen finden vom 6. bis 9. Juni statt, in Deutschland wird am 9. Juni gewählt.