Erfurt (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zu Besonnenheit und weiterhin enger internationaler Abstimmung bei der Unterstützung der Ukraine zur Verteidigung gegen Russland gemahnt. „Wir müssen den großen Krieg vermeiden“, sagte Scholz am Freitag beim Katholikentag in Erfurt und warnte damit vor unmittelbaren militärischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Nato. Auf die aktuelle Debatte, inwieweit aus Deutschland gelieferte Waffen künftig von der Ukraine auch auf russischem Gebiet eingesetzt werden dürfen, ging Scholz nicht ein.
Nahezu zeitgleich veröffentlichte die Bundesregierung am Freitagvormittag eine Erklärung, wonach die Ukraine künftig auch von Deutschland gelieferte Waffen einsetzen darf, um Stellungen in Russland anzugreifen, insbesondere um sich gegen Angriffe im Raum Charkiw zu verteidigen. „Gemeinsam mit unseren engsten Verbündeten und im engen Dialog“ sei man der „Überzeugung, dass die Ukraine das völkerrechtlich verbriefte Recht hat, sich gegen diese Angriffe zu wehren. Dazu kann sie auch die dafür gelieferten Waffen in Übereinstimmungen mit ihren internationalen rechtlichen Verpflichtungen einsetzen; auch die von uns gelieferten“, heißt es in der Erklärung.
Der 103. Deutsche Katholikentag wird bis Sonntag in der thüringischen Landeshauptstadt gefeiert. An den 500 Veranstaltungen des fünftägigen Treffens wollen rund 20.000 Menschen teilnehmen.